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Das war ein kalkuliertes Risiko

9. Februar 2020

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Artikel in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN SONNTAGSZEITUNG


Zum elften Mal veranstaltete die F.A.S. gerade wieder die Gala „Lieblinge des Jahres“, auf der die besten Köche und Winzer einen Abend bestreiten. Hier lassen die Kritiker 

Jürgen Dollase und Stephan Reinhardt erstmals einen Blick hinter die Kulissen zu. 

Herr Dollase, wie unterschied sich die diesjährige Gala von den vorherigen? 

Dollase: Dieses Mal haben wir das Es- sen – dessen Auswahl ich betreue – und den Wein – den der Kollege Reinhardt verantwortet – besser aufeinander abge- stimmt. Indem ich ihm ganz genau ge- sagt habe, aus welchen Komponenten die Gerichte bestehen, die wir essen wer- den. Ich habe ihm richtige Listen ge- 

schrieben. Früher haben wir Winzer und Köche ausgezeichnet und quasi im letzten Moment überlegt, welchen Wein wir zu welchen Gängen reichen. Dies- mal haben er und ich Monate zuvor überlegt, wie wir die Sache angehen. 

Reinhardt: Das war nicht leicht, denn wenn ich überlege, wen ich auszeichne, weiß ich ja noch nicht, was es zu essen geben wird. Der Kniff besteht darin, nicht nur tolle Weine und Winzer zu 

prämieren, sondern die Kandidaten auch so aufs Menü zu verteilen, dass es passt. Dazu benötige ich möglichst kon- krete Angaben zu den Zutaten und zur Zubereitung, da ich die Gerichte ja nicht vorab essen kann. Aber es gibt ja Grundsätze und Erfahrungen zur Kom- bination von Wein und Speisen, und so kann man am Gala-Abend aus der Theorie ohne Generalprobe in die Premiere gehen.  .........